Jugendprobleme am Beispiel von Maik und „Tschick“ Hesse-Schüler besuchen Kino-Special der Bürgerstiftung

Tuttlingen. Was können Jugendliche vom Film „Tschick“ lernen? Und wo besteht hier ein Zusammenhang mit dem Thema Sucht? Das erfuhren 97 Siebtklässler der Hermann-Hesse-Realschule im Scala-Kino und im Gespräch mit dem Medienpädagogen Jörg Litzenburger. Ermöglicht wurde der Kinobesuch von der Tuttlinger Bürgerstiftung.

 

Maiks Mutter trinkt mehr, als für sie gut ist. In der Klasse ist er ein Außenseiter, der nicht zu den wirklich coolen Partys eingeladen wird. Und mit den Mädchen ist das auch so eine Sache. Aber dann kommt Andrej, genannt Tschick – und gemeinsam erleben die beiden Jungs den Sommer ihres Lebens.

 

Die Verfilmung des Bestsellerromans von Wolfgang Herrndorf greift typische Jugendprobleme auf: Um erste Liebe und Sexualität geht es ebenso wie um Freundschaft, Mobbing, Familienprobleme, Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie Identität. Somit eignet sich der Film ideal für das von der Bürgerstiftung ins Leben gerufene Präventionsprogramm: Denn im Rahmen des Kino-Vormittags sehen nicht nur mehrere Schulklassen den Film an: Gemeinsam mit dem Medienpädagogen diskutieren die Jugendlichen auch darüber, was das Gesehene mit ihrem Leben zu tun hat – mit ihrem eigenen Umgang mit Suchtmitteln, aber auch mit ihrem Selbstwertgefühl.

 

Hinter Litzenburgers medienpädagogisches Präventionskonzept und der Kombination von Film und Gespräch steht der Grundgedanke, dass sich ernsthafte Themen mithilfe eines Filmes oft besser vermitteln lassen als über Vorträge. Auch die Kinoatmosphäre trägt dazu bei: In den roten plüschigen Sesseln fühlt man sich schließlich ganz anders als im Umfeld des Klassenzimmers.

 

Jörg Litzenburger verdeutlichte so den Schülerinnen und Schülern am Ende noch einmal den Unterschied zwischen digitaler Welt, Fiktion und Wirklichkeit. Auch ermutigte er die Heranwachsenden dazu, sich nicht durch die digitalen Medien verunsichern zu lassen.  Im Anschluss fand in den Klassenzimmern noch eine intensive klasseninterne Nachbereitung statt.

 

Die Hermann-Hesse-Realschule startete in diesem Jahr als erste mit den Kino-Specials. Sieben weitere Vorführungen für die Neuntklässler der Gymnasien finden Mitte März statt.