„Viele bunte Raben“ – Inklusionstheater an der Donauschule bringt Kinder zusammen
Tuttlingen. Schüler der Nendinger Donauschule und der Außenklasse der Johann-Peter-Hebel-Schule erarbeiten gemeinsam ein Theaterstück. Unterstützt wird das Inklusionsprojekt von der Tuttlinger Bürgerstiftung.
Welche Raben sind die besten? Die gelben? Die grünen? Oder die blauen? Die Konflikte werden immer heftiger. Denn bevor sie alle schwarz wurden, hatten die Vögel offenbar Probleme mit dem Anderssein – zumindest die Raben, von denen das Stück „Viele bunte Raben“ handelt, eine Adaption des Kinderbuchklassikers „Als die Raben noch bunt waren“.
Die Kinder, die das Stück gerade vorbereiten, haben mit dem Anderssein wenig Probleme. Mehr noch: Es ist sogar Programm. Denn mit dem Einstudieren von Texten und Liedern befassen sich Erst- und Zweitklässler der Nendinger Donauschule gemeinsam mit acht Kindern, die in der Außenklasse der Johann-Peter-Hebel-Schule unterrichtet werden – Kinder also, die aufgrund verschiedener Einschränkungen nur bedingt am herkömmlichen Unterricht teilnehmen können.
Beim gemeinsamen Proben verwischen die Unterschiede: „Es ist ein ideales Inklusionsprojekt“, sagt Donauschul-Rektorin Helene Buggle. Vor allem trage das gemeinsame Theaterprojekt erheblich zur Akzeptanz der Außenklasse generell bei: Schon seit Jahren nämlich wird ein Teil der Hebel-Schüler in Nendingen unterrichtet: Ein Teil des Unterrichts ist dabei getrennt, in Fächern wie Sport, Kunst, Musik, Sachunterricht und Religion oder bei Festen und Ausflüge kommen die Schüler aber mit den Kindern aus den regulären Klassen zusammen. „Berührungsängste gibt es hier immer wieder – beim Theaterspielen bauen wir sie ab.“
Angeleitet wird die Gruppe von Hannah Monninger. Die Dozentin an der Jugendkunstschule ZEBRA hat das Stück bearbeitet und inszeniert, ihre Kollegin Ines Fiegert kümmert sich um Kostüme und Kulisse. In den regulären Budgets und Lehrplänen von Donauschule und Kunstschule sind Projekte wie diese nicht vorgesehen, die Tuttlinger Bürgerstiftung springt daher ein und übernimmt große Teile der Sachkosten sowie die Bezahlung der Honorarkräfte.
Präsentiert wird das Ergebnis dann öffentlich: Am Freitag, 28. Juni 2019 um 16 Uhr in den Nendinger Donauhallen.