Diskussionen über Stress, Probleme und Sucht - Bürgerstiftung unterstützt Coaching für Schüler
Mit Persönlichkeitstrainings im „Haus der Schüler“ werden Siebtklässler für das Thema Sucht und Selbstbehauptung sensibilisiert. Unterstützt werden die Trainings von der Bürgerstiftung im Rahmen ihres Präventionsprojektes.
Welche Süchte gibt es? Hier zeigen sich die Siebtklässler gut informiert – und vor allem ihre Auswahl überrascht: Alkohol, Nikotin sowie Marihuana, Speed und Co. spielen bei der Fragerunde höchstens eine Rolle unter ferner liefen. Die Risiken werden eher woanders gesehen: In der Handysucht. Der Esssucht. Der Spielsucht. Der Arbeitssucht. In der – hier errötet der Vortragende ein wenig – Sexsucht. Oder – Gekicher im Saal – Pornosucht.
Coach Wolfgang Dollansky bringt wieder etwas Ruhe in die aufgekratzte Runde. Mit sachlichem Ton moderiert er das Gespräch, klärt über verschiedene Süchte auf, kitzelt auch das Detailwissen der Schülerinnen und Schüler heraus – zum Beispiel, wenn es um die Frage geht, was sich hinter der Sucht nach Adrenalin, der Suche nach dem ultimativen Kick geht.
„Die Siebtklässer wissen unheimlich viel“, sagt Dollansky, seine Aufgabe besteht daher darin, die Zusammenhänge zwischen all den Themen herzustellen, die in den viereinhalb Stunden eines Schul-Vormittags aufgeworfen werden. Denn im Persönlichkeitstraining geht es nicht nur um Suchtmittel – egal, ob in Form von Spielautomaten oder Schnapsflaschen. „Ich will den Jugendlichen Mut machen, über sich zu reden, über Fehler, über Stress und Druck, der auf ihnen lastet – und auch darüber, wie man diesen abbauen kann. Es geht um die Frage, wie man Probleme reagiert, wie man sich selber helfen kann – und wie man verhindern kann, die Lösung in Süchten jedweder Art zu finden.
Mit den Siebtklässlern wird dabei eine Zielgruppe angesprochen, die die entsprechenden Erfahrungen meist noch vor sich haben. Die Persönlichkeitstrainings mit Wolfgang Dollansky sind daher ein wichtiger Bestandteil des Präventionsprogramms, das mit Unterstützung der Bürgerstiftung und in Kooperation mit der Polizei an mehreren Schulen angeboten wird. Auch Kino-Besuche mit Filmen zu suchtrelevanten Themen oder Theatervormittage gehören zum Programm, rund 1000 Schülerinnen und Schüler werden auf diese Weise jedes Jahr erreicht.