Filme, Theater und Persönlichkeitstraining - Bürgerstiftung startet Anti-Sucht-Projekt an Schulen
Die Bürgerstiftung engagiert sich auch in diesem Jahr wieder stark zum Thema Suchtprävention: Gemeinsam mit dem Referat Prävention des Polizeipräsidiums Tuttlingen, den Gymnasien und den
Realschulen sowie der Fachstelle Sucht wurde eine ganze Veranstaltungsreihe für Schülerinnen und Schüler der siebten bis neunten Klassen vorbereitet.
„Wenn es uns auch nur gelingt, ein paar Einzelne davon abzuhalten, ihre Zukunft zu zerstören, war das Projekt ein Erfolg“, sagt Ortwin Guhl, Vorsitzender der Bürgerstiftung. Für ihn und die anderen
Vorstandsmitglieder der Tuttlinger Bürgerstiftung war dies auch Motivation, das im Vorjahr begonnene Präventionsprojekt fortzusetzen. Eng arbeitet die Stiftung wieder mit der Polizei zusammen. Und
dass Bedarf besteht, unterstreicht auch Michael Ilg, vom Referat Prävention beim Polizeipräsidium Tuttlingen. „Der Landkreis hat, wie vergleichbare Landkreise Fallzahlen, die Handlungsbedarf
signalisieren“.
Während die Bürgerstiftung im Vorjahr gemeinsam mit den Gymnasien startete, werden in diesem Jahr die Realschulen dazu genommen. „Wir wollen Stück für Stück die verschiedensten Schultypen
einbeziehen“, sagt Ortwin Guhl, „vor allem wollen wir auch verschiedene Altersgruppen erreichen.“ Das Programm wurde daher für die Klassen sieben bis neun maßgeschneidert. „Wir fangen bewusst in
einem Alter an, wo die meisten noch keine Erfahrungen mit Suchtmitteln haben“, sagt Michael Ilg. „Es hat sich gezeigt, dass Prävention besonders gut wirkt, wenn sie früh beginnt und vernetzt mit
anderen Fachleuten aus dem Bereich Suchtprävention betrieben wird.“
Vor allem aber muss das Programm auch unterhaltsam sein. Im Mittelpunkt des Projekts stehen daher Theater-Vormittage und Kino-Specials im Scala-Kino: Bei diesen werden Filme, die das Thema Sucht
aufgreifen, erst gezeigt und danach gemeinsam mit dem Medienpädagogen Jörg Litzenburger diskutiert. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf „28 Tage“ mit Sandra Bullock und den Detlev-Buck-Film
„Knallhart“. Bei den Theateraufführungen der „Wilden Bühne“ aus Stuttgart werden persönliche Erfahrungen einfließen: Die Akteure sind selber ehemalige Drogenabhängige.
Ergänzt wird das Programm mit verschiedenen Beiträgen im Unterricht: So werden Polizisten aus ihrer täglichen Praxis berichten, welche Folgen der unkontrollierte Genuss von Alkohol oder illegalen
Drogen haben kann, und auch die Fachstelle Sucht wird mit ihrem Projekt „Limit Risk“ in die Klassenzimmer kommen.
„Die wichtigste Voraussetzung für ein Leben ohne Sucht ist aber auch eine starke Persönlichkeit“, sagt Präventions-Experte Marcus Abel von der Tuttlinger Fachstelle Sucht. Aus diesem Grund
wurde auch in diesem Jahr ein Persönlichkeitstraining vor das Projekt gestellt: Bereits in den vergangenen Wochen besuchte der Coach Wolfgang Dollansky die Siebtklässler der vier Schulen und
ging mit diesen auch der Frage nach, wie Kinder und Jugendliche ihr Selbstwertgefühl stärken oder besser mit Konflikten umgehen können. Hier machten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Übungen
aus dem Bereich der Erlebnispädagogik sowie Rollenspiele oder szenische Spiele.